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Süddeutsche Sumpfschildkröte - Emys orbicularis orbicularis 2a

Krim-Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis orbicularis 1c

Vorkommen:

Hessen ?, Galizien, Ostpreußen, Memelland, Oberschlesien,

(Wie die hessischen Behörden darauf kommen, dass dieser Haplotyp in Hessen heimisch ist, weiß ich nicht?

Wie sollen sie dort hin gekommen sein , ohne sich mit den 2b-Tieren aus Norddeutschland und den 2a-Tieren aus Süddeutschland zu kreuzen?.

Dass man darüber hinaus französische Sumpfschildkröten in Hessen ansiedelt und so die letzten einheimischen Bestände zerstört,

kommt noch dazu!)

 Außer in Hessen betrachtet man also allgemein die Weichsel als westliche Verbreitungsgrenze dieses Haplotypes.

Krim-Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis orbicularis 1c

 

Vorkommen:

 

Krim, türkische Schwarzmeerküste

Vorkommen:

Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Österreich,Schweiz, Böhmen und Mähren, Galizien, Siebenbürgen,

Frankreich, Ungarn, Slowakei, Serbien, Bulgarien bis Griechenland und Rumänien

 

Mittelländische Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis galloitalica

 

Vorkommen:

Südburgund, Italien, Frankreich,

Donau-Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis orbicularis2l

 

Vorkommen:

Nur in den Donauauen östlich von Wien.

Vorkommen:

Hessen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg, Pommern, Posen und früher auch in Südskandinavien.

Sie besiedelt die Flüsse Fulda, Elbe, Oder und Weser mit ihren Flussauen und Nebenflüssen.

Dabei gibt es sehr große Verbreitungslücken. Sie galt bereit als in Deutschland ausgestorben.

In den letzten 20 Jahren wurden allerdings einige winzige Restpopulationen wiederentdeckt.

 

Bild > 2 Teich:

 

In diesem Teich in der Rostocker Heide habe ich 2004 noch 3 Sumpfschildkröten beobachtet.

Indessen wurde der Teich entschlammt und eine erneute Suche 2012 war sehr enttäuschend.

Der Teich ist nun für Sumpfschildkröten fast unbewohnbar und die Tiere wurden wohl getötet oder sind abgewandert.

Nur für einen kurzen Augenblich habe ich etwas gesehen, was eine Sumpfschildkröte gewesen sein könnte.

Wer in dieser Gegend wild lebende Schildkröten beobachtet, kann sich bitte an mich oder die Naturschutzbehörde von Mecklenburg-Vorpommern wenden.

Wenn es Fotos gibt oder gemacht werden können, wäre das TOLLLL!

Leider glauben mir die Behörden nicht so richtig, dass es hier Sumpfschildkröten gibt und das Vorkommen ist bisher völlig unbekannt.

Auch Hinweise auf fremdländische Schildkröten wären eine Hilfe.

DANKE

 

Halbe Sachsen!

 

Diese Tiere haben einen sächsischen Vater, Haplotyp 2b.

Die Mutter der 2 ist Haplotyp 1a aus Ostpolen/Russland.

Donau-Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis orbicularis 2l

Mittelländische Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis galloitalica

Pontische Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis orbicularis 1a

Norddeutsche Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis orbicularis 2b

Hellenische Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis hellenica

Hellenische Sumpfschildkröte -

Emys orbicularis hellenica

 

Vorkommen:

Istrien, Krim sowie in Berlin und vielen anderen Städten ausgesetz und angesiedelt

Spanische Wasserschildkröte - Mauremys leprosa leprosa

Spanische Wasserschildkröte - Mauremys leprosa leprosa

Vorkommen:

Südburgund, Frankreich, Spanien, Portugal, Nordafrika, Griechenland, Albanien,

Westkaspische Bachschildkröte - Mauremys caspica rivulata

Westkaspische Bachschildkröte - Mauremys caspica rivulata

 

Vorkommen:

Siebenbürgen, Galizien, Donaugebiet auf dem Balkan, Ukraine,

Sumpfschildkröten

Vorkommen- Sumpfschildkröten

Die Sumpfschildkröte hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet in Europa, Asien und Afrika.

Sie wird in verschiedene Unterarten und Haplotypen unterteilt,

von denen es verschiedene auch im Deutschen Sprachraum gibt.

 

Als Unterarten werden folgende Formen beschrieben:

1. Emys orbicularis orbicularis - Pontische Sumpfschildkröte

2. Emys orbicularis eiselti - Türkei

3. Emys orbicularis colchica (seit 2009 nicht mehr eine eigene Unterart - zu E.o.orbicularis) - Türkei

4. Emys orbicularis persica (vor 2009 auch orientalis, kurae und iberica) - Türkei

5. Emys orbicularis hellenica - Hellenische Sumpfschildkröte

6. Emys orbicularis luteofusca (seit 2009 wieder zu E.o. orbicularis)

7. Emys orbicularis galloitalica - Mittelländische Sumpfschildkröte

8. Emys orbicularis lanzai - Korsische Sumpfschildkröte

9. Emys orbicularis capolongoi - Sardische Sumpfschildkröte

10. Emys orbicularis ingauna - Savona, Norditalien

11. Emys orbicularis hispanica -

12. Emys orbicularis fritzjuergenobsti - Marocko

13. Emys orbicularis occidentalis - Marocko

14. Emys trinacris trinacris - Sizilianische Sumpfschildkröte

 

Im Deutschen Sprachraum leben etwa 7 Haplotypen:

1. Emys orbicularis orbicularis Haplotyp 1a

Diese Unterart wird in Hessen als autochton betrachtet.

Sie lebt auch in Galizien und vielleicht auch in Böhmen und Mähren.

2. Emys orbicularis orbicularis Haplotyp 1c

Diese Unterart lebt auf der Krim und vielleicht auch in Wolgadeutschland.

3. Emys orbicularis orbicularis Haplotyp 2a

Diese Unterart lebt im Einzugsgebiet der Donau und am Oberrhein bis nach Frankreich hinein.

Es gibt noch wenige kleine Populationen in Baden-Würtemberg, Hessen, Bayern und der Schweiz.

In Niederösterreich wird die Situation besser.

4. Emys orbicularis orbicularis Haplotyp 2b

Diese Unterart lebt in Brandenburg, Mecklinburg, Pommern, Berlin, Hessen

Schlesien und vielleicht noch in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Sachsen.

5. Emys orbicularis orbicularis Haplotyp 2l

Diese Unterart lebt nur in den Donauauen bei Wien.

6. Emys orbicularis galloitalica Haplotyp ?

Diese Unterart lebt in Südburgund.

7. Emys orbicularis hellenica Haplotyp 4

Diese Unterart lebt in Istrien. Sie ist entlang der Adriaküste bis in die Türkei verbreitet.

             Haltungsbericht

Europäische Sumpfschildkröten verbringen den größten Teil ihres Lebens im und am Wasser. In der Natur leben sie in Teichen, Flussauen und Seen.

Sie brauchen gute Sonnenplätze, Platz zum Schwimmen, viele Verstecke über und unter Wasser und Schutz vor Wind.

Auch für Winterschlaf und Eiablage brauchen sie an Land geeignete Stellen.

Sie können nicht nur sehr gut schwimmen und tauchen, sie können auch sehr gut graben und klettern.

Das Gewässer muss ein flaches Ufer haben, damit sie auch bei kühlen Temperaturen

oder nach dem Fressen leicht das Ufer erreichen können um zu athmen, sonst können sie ertrinken.

 

In einem Freigehege muss also darauf geachtet werden, dass die Tiere auf keinen Fall entweichen können.

Viele Sumpfschildkröten untergraben die Umzäunung oder klettern darüber und sind dann weg.

Auch die Teichfolie können sie durch Graben beschädigen.

Pflanzen im Wasser und an Land werden ebenfalls nicht sehr schonend behandelt. und sollten robust sein.

An Land benötigen sie einen Eiablageplatz, am Besten ein Sand-Erde-Gemisch an einer sonnigen Stelle nördlich des Teiches.

Für den Winterschlaf muss der Teich auf einer Fläche von mindestens 1 qm 1 m tief sein.

Auch an Land sollte eine Stelle für den Winterschlaf geschaffen werden, z.B. einen Haufen Schilf- und Rohrkolbenreisig.

Als Sonnenplatz dient am Besten eine Insel im Teich oder ein Ast, der aus dem Wasser ragt.

Am Ufer sonnen sie sich meist nicht so gern und mögen Erde lieber als Kies oder Sand.

Insgesammt sollte das Terrarium so eingerichtet sein, dass sich die Tiere auch aus dem Weg gehen können.

Besonders die Männchen sind das ganze Jahr über sehr aufdringlich den Weibchen gegenüber.

 

Im Zimmerterrarium brauchen die Tiere einen möglichst großen Wasserteil sowie einen Landteil mit Sand zur Eiablage.

Man hält am Besten Männchen und Weibchen außer zur Paarungszeit getrennt.

Wenn das nicht möglich ist, sollte man 1 Männchen mit 2 bis 3 Weibchen zusammen halten.

So wird nicht immer nur 1 Weibchen umworben und alle kommen auch mal zum sonnenbaden und fressen.

Wichtig sind ein Strahler und eine UV-Lampe für die Gesundheit und das Wachstum der Sumpfschildkröten.

Besonders die Jungtiere brauchen sehr gutes Licht.

Durch den hohen Stoffwechsel der Tiere wird das Wasser schnell schmutzig.

Meist lässt sich ein Filter nicht vermeiden, da auch Pflanzen, die die Nährstoffe aufnehmen könnten,

meist in kurzer Zeit zerlegt werden.

Außer dem muss das Wasser mindestens so tief sein, dass sich die größte Schildkröte ohne Probleme drehen kann,

falls sie mal auf den Rücken fällt bei Kletterversuchen oder bei der Flucht vom Sonnenplatz bei Störungen.

 

Sumpfschildkröten sind Allesfresser.

Sie fressen in der Natur Fisch, Wassergetier aller Art, Wasserpflanzen und Aas.

In Gefangenschaft fressen sie auch Eierschalen, Katzenfutter, Fischfutter und die verschiedenen Sorten Schiidkrötenfutter, die es zu kaufen gibt.

Auch Regenwürmer, Schnecken, Insekten, Salat, Gurke, Spinat, tiefgekühlten Fisch, Garnelen, Babymäuse, Mehlwürmer und Leber kann man füttern.

Ebenso gibt es ein Rezept für "Schildkrötenpudding".

Man bereitet die Zutaten, die man beifügen möchte, z.B. Eierschale, Fisch mit Gräten, Rinderleber und Wasserlinsen mit einem Mixer zu und gibt Aggar dazu.

Dann kurz erwärmen, abkühlen, in Portionen schneiden und einfrieren!

Eingefrorenes Futter muss vor dem Verfüttern stets vollständig aufgetaut werden!

Wichtig im Zimmerterrarium sind Fastenpausen und eine möglichst abwechslungsreiche Kost.

Durch zu schnelles Wachstum können Jungtiere sehr krank werden.

Sumpfschildkröten können nur unter Wasser schlucken.

Auch an Land erbeutetes Futter wird daher zum Fressen mit ins Wasser genommen.

Sumpfschildkröten können sehr zahm werden und fressen bald auch aus der Hand.

Dabei sollte das Terrarium nicht auf dem Fußboden stehen, damit die Tiere "auf Augenhöhe" sind und nicht ständig vor den Füßen der Pfleger flüchten müssen.

 

Eine Vergesellschaftung mit anderen Arten und einheimischen Amphibien und Reptilien ist kaum möglich.

Die meisten Amphibien dienen der Sumpfschildkröte dann als Futter.

Wassernattern können Krankheiten und Parasieten durch die Sumpfschildkröten bekommen und sind daher auch nicht geeignet.

Schlingnattern und Äskulapnattern könnten die Eier und Jungtiere der Sumpfschildkröten erbeuten.

Ein paar Eidechsen jedoch werden die Sumpfschildkröten nicht stören.

Andere Wasserschildkröten sind meist größer und aggressiver als die Sumpfschildkröte.

Daher hält man sie am Besten allein.

 

Die Temperaturen sollten den Jahreszeiten angepasst werden.

Im Frühjahr die Temperatur langsam erhöhen, ebenso die Beleuchtugnsdauer.

Im Sommer sollten an der Sonnenstelle mindestens 35 Grad erreicht werden.

Wassertemperaturen von 25 Grad sind ausreichend und es sollte deutlich über 12 Stunden hell sein im Terrarium.

Den Winterschlaf verbringen sie am Besten bei 5 Grad, aber frostsicher.

Sehr wichtig ist, dass das Wasser stetz einige Grad kühler ist, als die Luft, sonst bekommen sie Lungenentzündung.

Auch gute Belüftung ist wichtig.

 

Fressfeinde in Freigehegen haben Sumpfschildkröten vor allem als Jungtiere.

Besonders vor Vögeln und Katzen muss man sie schützen.

Auch Marder, Waschbären, Füchse oder Hunde können den Schidkröten gefährlich werden.

In der Natur werden sie auch von Wildschweinen erbeutet.

Die Eier können von Spitzmäusen und Igeln gefressen werden.

Frisch geschlüpfte Jungtiere werden oft von Amseln, Elstern und auch großen Wasserinsekten wie Gelbrandkäfern gefressen.

Auch ausgewachsene Sumpfschildkröten können bei der Fütterung den Jungtieren versehentlich Beine oder sogar die Köpfe abbeißen.

Junge Sumpfschildkröten können auf der Nahrungssuche auch in Teichmuscheln hängen bleiben und dann ertrinken.

 

In Gefangenschaft können Sumpfschildkröten sicher 100 Jahre und älter werden.

Auch in der Natur sind sehr alte Tiere bekannt.

Die Jungtiere schlüpfen bei Temperaturen von 25 bis 34 Grad nach ca. 7 Wochen.

Bei Temperaturen bis 27 Grad entwickeln sich vor allem Männchen, bei Temperaturen über 27 Grad meist Weibchen.

Daher schlüpfen Weibchen etwas ehr als Männchen.

Im Freigehege und in der Natur werden Sumpfschildkröten nach ca. 10 Jahren geschlechtsreif.

Im Zimmerterrarium können sie auch nach 4 bis 6 Jahren schon geschlechtsreif sein.

Die Gelege haben meist 8 bis 16 Eier, können aber auch kleiner sein oder über 20 Eier haben.

Die Eier sind weiß, länglich und die 3 cm lang.

Befruchtete Eier haben nach einigen Tagen dunkle Poole und in der Mitte ein weißes Band.

Unbefruchtete Eier bleiben ganz weiß oder werden gelblich und fallen zusammen.

 

Durch das Fressen von Schnecken können sie leicht Darmparasiten bekommen.

Im Zimmerterrarium bekommen sie bei falscher Haltung leicht Rachitis und Lungenentzündung.

Durch zu schnelles Wachsen können Organschäden auftreten.

 

Sonst sind Sumpfschildkröten sehr dankbare Pfleglinge, die viel und lange Freude bereiten können.

Besonders ihr aktives Verhalten macht sie meiner Meinung nach interessanter als beispielsweise Landschildkröten.

Auch ihr hübsches Aussehen mit den gelben Punkten und Streifen auf dunklem Grund macht sie interessant.

Als einheimische Art sollte sie anderen Wasserschildkröten im eigenen Gartenteich auf jeden Fall vorgezogen werden.

         Sumpfschildkröten-Teich

Dieser Teich ist nur als Sommer-Quartier gebaut.

Für eine Überwinterung wäre er zu klein und zu niedrig.

Hier leben meine subadulten Sumpfschildkröten.

 Es gibt keine steilen Ufer, viele Sonnenplätze, Verstecke

und im hinteren Teil einen Landteil mit Sand und Erde,

falls die jungen Weibchen doch mal Eier legen.

Die Fliesen verhindern ein Überklettern der Mauern.

Ein Vogelnetz wie im benachbarten Terrarium zu sehen,

schützt vor Katzen, Mardern, Waschbären und Vögeln.

 Binsen eignen sich gut als Uferbepflanzung.

Hier können sich die Schildkröten an kühlen Tagen gut und sicher verstecken.

Binsen sind auch robust genug für die Schildkröten,

haben aber keine starken Wurzeln wie etwa Rohrkolben und Schilf,

die die Teichfolie kaputt machen könnten.

Außer dem bleiben sie niedrig und es wird nicht zu schattig im Terrarium.

 

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